Spielerezension A fistful of Meeples
Spielename: A fistful of Meeples
Verlag: Final Frontier Games
Spielekategorie: Brettspiel, Kompetitives Spiel, Spieleklassiker, Wirtschaftssimulation, Worker Placement
Spieleranzahl: 2-4
Altersempfehlung: 14+
Spieldauer: 30 min
A fistful of Meeples ist ein Western-Brettspiel, das sich selbst Mischung aus Worker Placement und Mancala versteht, einem klassischen, abstrakten, afrikanischen Gesellschaftsspiel. Im Wilden Westen werden so Handwerker, Goldsucher, Ganoven, Deputies und die Madame zu unterschiedlichen Gebäuden bewegt, um Punkte zu erzielen.
Das Brett von A fistful of Meeples teilt sich auf in 6 Gebäude in zwei Spalten, welche durch die Straße und zwei Shoot-out-Felder getrennt werden. Die verschiedenen Figuren werden gleichmäßig in den Gebäuden verteilt. Zudem errichtet jeder Spieler ein Ladenlokal in einem der Eckgebäude. Auf dem Spielbrett gibt es außerdem den Saloon, in dem sich die Madame befindet, die Bank mit 6 Goldbarren, ein (noch leeres) Gefängnis mit 3 Dynamit-Markern und einen (noch leeren) Friedhof.
Ein Spieler nimmt nun alle Figuren eines Gebäudes, und setzt von diesem Gebäude aus im oder gegen den Uhrzeigersinn jeweils eine Figur vor jedes benachbarte Gebäude. Die Figuren führen bei diesen Gebäuden dann unterschiedliche Aktionen aus.
Der Deputy nimmt jeden Ganoven, der sich in dem Gebäude befindet, vor dem er steht, gefangen und bewegt diesen ins Gefängnis. Dafür erhält der Spieler zwei Ressourcen aus dem Nachziehbeutel. Darin enthalten sind Gold und Stein.
Jeder Ganove raubt alle Minenarbeiter in dem Gebäude aus. Für jeden Minenarbeiter zieht der Spieler zwei Ressourcen aus dem Beutel.
Befindet sich ein Minenarbeiter an einem Gebäude, bei dem ein Ladenlokal errichtet wurde, so darf der Besitzer dieses Ladenlokals Ressourcen aus dem Beutel ziehen; 2 Ressourcen für ein normales Ladenlokal, 4 für ein aufgewertetes Ladenlokal.
Ein Handwerker hat zwei Optionen. Befindet er sich bei einem Gebäude, das noch kein Ladenlokal aufweist, so darf der aktive Spieler die Ressourcen bezahlen, die an diesem Ladenlokal angezeigt sind, um dort ein Ladenlokal zu errichten. Befindet sich hier bereits ein Ladenlokal, so kann der Besitzer des Ladens die angegebenen Ressourcen bezahlen, um das Ladenlokal aufzuwerten.
Wird bei A fistful of Meeples eine Figur auf ein Shoot-out-Feld gesetzt, so wird der Shoot-out-Marker des Spielers unter diese Figur gestellt. Betritt irgendwann eine Figur eines anderen Spielers das zweite Shoot-out-Feld, kommt es zum Duell. Beide Spieler werfen einen Würfel. Der Spieler mit der stärkeren Figur, darf seinen Würfel einmal neu werfen. Am schwächsten sind die Handwerker, gefolgt von Minenarbeitern, wiederum gefolgt von Ganoven, die nur noch von den Deputies übertroffen werden. Derjenige Spieler, der höher würfelt, gewinnt das Duell. Die Figur des Spielers, der das Duell verloren hat, legt seine Figur auf den Friedhof. Der Gewinner darf Ressourcen aus dem Beutel ziehen, in Abhängigkeit von der Stärke der geschlagenen Figur. Die siegreiche Figur wird dann in den Saloon gestellt, um den Sieg mit einem Whiskey zu begießen.
Besitzt ein Spieler am Ende seines Zuges die nötige Anzahl an Gold-Würfeln, um einen Goldbarren aus der Bank zu erwerben, so muss er alles hierfür benötigte Gold ausgeben und darf sich einen Goldbarren nehmen.
Alternativ zum Wählen aller Figuren aus einem Gebäude darf ein Spieler zu Beginn seines Zuges auch alle Figuren aus dem Saloon nehmen. Anfang steht hier nur die Madame, im Laufe des Spiels werden weitere Figuren den Saloon aufsuchen. Nachdem der Spieler die Figuren des Saloons genommen hat, darf er sich ein beliebiges Gebäude auf dem Spielbrett aussuchen und dort seine erste Figur platzieren. Von dort aus fährt er mit dem Platzieren der Figuren wie gewohnt im oder gegen den Uhrzeigersinn fort. Wird die Madame platziert, so erhält der Spieler für jeden Handwerker in dem Gebäude eine Ressource aus dem Beutel und alle Handwerker werden in den Saloon gestellt.
Auch kann ein Spieler alle Ganoven aus dem Gefängnis befreien. Er nimmt dazu alle Ganoven, wirft einen der Dynamit-Würfel in den Beutel und wählt dann ebenfalls ein beliebiges Gebäude, vor das er den ersten Ganoven platziert. Anschließend fährt er wie gewohnt im oder gegen den Uhrzeigersinn mit dem Platzieren der Figuren fort.
Wird ein Dynamit-Würfel aus dem Beutel gezogen, wird dieser in die Mitte der Straße gelegt und alle Spieler verlieren die Hälfte ihrer Steine (abgerundet). Wird der dritte Dynamit-Würfel gezogen, endet diese Partie von A fistful of Meeples. Das Spiel endet ebenfalls, wenn entweder alle Goldbarren aus der Bank erworben wurden oder der Friedhof voll ist.
Am Ende des Spiels bringt jedes Ladenlokal entweder 5 Siegpunkte oder 10 für ein aufgewertetes Ladenlokal. Jeder Goldbarren zählt 10 Siegpunkte und jeder Goldbarren ist 1 Siegpunkt wert. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt diese Partie von A fistful of Meeples.
Pros:
- Hoher taktischer Anspruch durch glückunabhängige Bewegung
- Glücksmomente fügen sich gut in den Spielmechanismus
- Sehr atmosphärische Spielmechanismen
- Gute Produktionsqualität
- Leicht zugänglich für Spieler, die Mancala oder Oware kennen
- Sehr einfache und gut verständliche Regeln
- Wiederspielwert durch zufällige Verteilung der Figuren
- Gut als Reisespiel geeignet
Cons:
- Wiederspielwert könnte höher sein mit mehr unterschiedlichen Spielelementen
Fazit
A fistful of Meeples ist ein sehr atmosphärisches Spiel, das auf einem abstrakten klassischen Spiel basiert. Die dem eigentlich glückunabhängigen Spiel hinzugefügten Glücksmomente fügen sich sehr gut in die Spielmechanik ein. Von daher bietet A fistful of Meeples einen sehr gelungenen Mix aus Worker Placement und Mancala. Der Wiederspielwert könnte etwas höher sein, ist aber durch die zufällige Verteilung der Figuren zu Spielbeginn durchaus gegeben. A fistful of Meeples ist ein sehr gelungenes und rundes Spiel, das sich aufgrund seiner geringen Größe auch prima als Reisespiel eignet.
Bewertung