Spielerezension Monster Expedition
Spielename: Monster Expedition
Verlag: Amigo
Spielekategorie: Brettspiel, Fantasy, Kompetitives Spiel, Solospiel, Würfelspiel
Spieleranzahl: 1-4
Altersempfehlung: 12+
Spieldauer: 30 min
Monster Expedition ist ein Brett- und Würfelspiel im Universum von Carnival of Monsters, einem Brettspiel von Richard Garfield. Monster Expedition kommt jedoch aus der Hand des Spieleautors Alexander Pfister. Bei Monster Expedition verbessern die Spieler ihre Camps und fangen Monster ein, die dann neue Fähigkeiten bieten. Dies tun wir mit einem interessanten Würfelmechanismus.
Spielablauf von Monster Expedition
Jeder Spieler hat bei Monster Expedition drei verschiedene Camps: ein Wald-, ein Luft- und ein Wasser-Camp. Mit diesem Camps können sie Monster der verschiedenen Typen einfangen.
In der Auslage liegen Monster der drei verschiedenen Typen, die den Camps in Monster Expedition entsprechen. In seiner Runde wählt ein Spieler ein Camp und nimmt sich die entsprechenden Würfel, die ihm das Camp gewährt. Beispielsweise könnte ein Spieler das Wald-Camp wählen und nimmt sich dann 2 schwarze und 1 grünen Würfel. Jedes Camp gewährt einen individuellen Würfel der Camp-Farbe, die unterschiedliche Augenzahlen zeigen. Der grüne Würfel beispielsweise reicht bis zur Augenzahl 8.
Diese drei Würfel werden nun geworfen. Danach darf der Spieler alle Würfel einer Augenzahl herauslegen. Würfelt der Spieler beispielsweise eine 6 und zwei 2, so dürfte er die eine 6 oder die beiden 2 herauslegen. Danach dürfte er entscheiden, ob er mit den verbliebenen Würfeln weiter würfeln möchte. Gehen wir davon aus, der Spieler legt die 6 heraus und würfelt die beiden verbliebenen Würfel erneut. Es dürften keine Würfel herausgelegt werden, deren Augenzahl bereits herausgelegt wurden.
Gehen wir davon aus, der Spieler würde unglücklich zwei weitere 6 würfeln. In diesem Fall wäre es ein Fehlwurf, da der Spieler keinen Würfel herauslegen kann, dessen Augenzahl noch nicht herausgelegt wurde. In diesem Fall müsste der Spieler den Würfel mit der höchsten Augenzahl abwerfen – also die herausgelegte 6. Monster Expedition arbeitet hier also mit einem Push-your-Luck-Mechanismus.
Kann der Spieler keine Würfel mehr werfen oder möchte er nicht weiter würfeln (um das Risiko eines Fehlwurfs nicht einzugehen), so addiert er die Augen der herausgelegten Würfel zusammen. Mit diesem Wert darf der Spieler nun Monster von der Auslage erwerben, allerdings nur von dem Typ Wald.
Zudem darf der Spieler in Monster Expedition seine Camps weiterentwickeln, wenn er einen Würfel mit den Augenzahlen herausgelegt hat, die der Augenzahl eines Camps entsprechen. Hat der Spieler beispielsweise eine 3 herausgelegt und zeigt sein Camp in der Mitte der Karte eine 3, so darf er das Camp einmal um 90 Grad drehen. Hierdurch werden die Würfel verbessert, die dieses Camp gewährt. In der kommenden Runde dürfte der Spieler dann beispielsweise 3 schwarze und 1 grünen Würfel werfen, wenn er erneut das Wald-Camp aktiviert. Manche Camps können auch in den Runden der Mitspieler verbessert werden, wenn eine bestimmte Augenzahl herausgelegt und gewertet wird.
Monster bieten in Monster Expedition dem Spieler Siegpunkte, aber auch Fähigkeiten, die fortan genutzt werden können. Beispielsweise können Camps verbessert werden, wenn die Mitspieler eine bestimmte Augenzahl herauslegen und werten. Oder es darf einem Spieler ein Käfig gestohlen werden. Oder es können Symbiosen gegründet werden. Hierzu gleich mehr. Der Platz des erworbenen Monsters wird nicht durch ein neues Monster ersetzt.
Alternativ zum Erwerben eines Monsters kann ein Spieler für 10 Punkte auch einen Käfig vom Nachziehstapel erwerben. Auch können für 40 Punkte 6 Käfige erworben werden. Dies sind Monsterkarten, die verdeckt zum Spieler gelegt werden. Das Monster gewährt nicht die aufgedruckte Fähigkeit und auch nicht die normalen Siegpunkte. Manche mächtigere Monster haben allerdings niedrigere Siegpunkte neben den normalen aufgedruckt, die zum Spielende gewährt werden, wenn ein Monster als Käfig gewonnen wird.
Hat ein Spieler in seinem Zug einen Käfig gezogen – egal ob erworben oder gestohlen – so darf er die Auslage der Monster auffüllen, bis wieder 10 Karten dort liegen. Auf jede aufgedeckte Karte legt er einen seiner Spielmarker.
Eine Symbiose kann in Monster Expedition von manchen Monstern gegründet werden, indem ein Wald-, ein Luft- und ein Wassermonster zusammengelegt werden. Diese Synbiose gewährt dem Spieler immer einen zusätzlichen schwarzen Würfel, egal welches Camp er für seine Monsterjagd wählt.
Spielende von Monster Expedition
Monster Expedition wird weiter gespielt, bis der Nachziehstapel der Monster-Karten leer ist. Liegen bei Spielende noch Monster aus, auf denen Spielmarker eines Spielers liegen, so darf dieser Spieler die Monster als Käfige zu sich legen. Nun zählen die Spieler ihre Siegpunkte der erworbenen Monster und die reduzierten Siegpunkte der Monster in Käfigen. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten ist Sieger von Monster Expedition.
Pros:
- Interessanter Würfelmechanismus
- Verbesserung der Würfelpools durch Aufleveln der Camps
- Interaktion durch Fähigkeiten der Monster auch in Gegnerrunden
- Guter Solo-Modus mit eigener Kampagne
- Gutes, verständliches Regelwerk
Cons:
- Glückslastig durch Würfelwürfe und blindes Kartenziehen
Fazit
Monster Expedition ist ein einfaches Würfelspiel mit interessanten Spielmechanismen. Das Würfeln bietet viele spannende Entscheidungen durch das Push-your-Luck-Moment. Nicht immer macht es Sinn, zu Anfang die stärksten Würfel herauszulegen. Das Ausweichen auf niedrigere Augenzahlen kann durchaus taktisch sinnvoll sein. Das Verbessern der Würfelpools durch das Aufleveln der Camps und das Erwerben von neuen Fähigkeiten durch die Monster macht Spaß und bietet interessante Kombinationen. Letztendlich bleibt Monster Expedition natürlich ein Würfelspiel und ist damit sehr glücksabhängig. Auch das blinde Ziehen von Käfigen erhöht den Glücksfaktor. Durch die kurze Spieldauer ist Monster Expedition dank der interessanten Mechanismen jedoch ein sehr gelungenes und kurzweiliges Spiel für Zwischendurch.
Bewertung