Spielerezension Pendulum

Spielename: Pendulum
Verlag: Stonemaier Games
Spielekategorie: Brettspiel, Kompetitives Spiel, Worker Placement
Spieleranzahl: 1-5
Altersempfehlung: 12+
Spieldauer: 60 - 90 min

Pendulum ist ein Echtzeit-Worker-Placement-Brettspiel aus dem Hause Stonemaier Games. Arbeiter dürfen nur auf Felder platziert werden, bei denen keine Sanduhr steht. Aktionen dürfen wiederum nur ausgeführt werden, wenn eine Sanduhr neben den entsprechenden Feldern stehen.

Spielablauf von Pendulum

Die Charaktere: die einzigen thematischen Elemente in PendulumZu Beginn von Pendulum haben alle Spieler zwei Arbeiter zur Verfügung: einen großen Arbeiter und einen kleinen Arbeiter. Das Spielfeld ist unterteilt in drei große Bereiche: einen grünen, einen schwarzen und einen lila-farbenen Bereich. Jeder dieser Bereiche verfügt über mehrere Arbeitsfelder, jeweils eine Sanduhr mit mehreren Stellflächen. Auf den freien Stellflächen für die lila-farbene Sanduhr liegen kleine Plastik-Sanduhren-Marker.

Jeder Spieler wählt in Pendulum einen eigenen Charakter und erhält das entsprechende Spielerbrett, und die entsprechenden Handkarten. Jeder Spieler erhält einen eigenen Vorrat an Ressourcen und darf sich nur aus diesem Vorrat bedienen. Einige dieser Ressourcen werden in Abhängigkeit von dem gewählten Charakter zu Spielbeginn auf das Spielerbrett gelegt und stehen zur Verfügung.

Pendulum ist nicht wie andere Worker-Placement-Spiele in Runden aufgeteilt. Stattdessen spielen die Spieler in Echtzeit zeitgleich. Arbeiter dürfen nur auf Arbeitsfelder platziert werden, neben denen keine Sanduhr steht. Die Aktion wird jedoch noch nicht ausgeführt. Die Aktionen werden ausgeführt, sobald neben dieses Arbeitsfeld eine Sanduhr platziert wird. In diesem Fall darf die Aktion dann ausgeführt werden. In den meisten Fällen werden Ressourcen bezahlt, um hier entweder andere Ressourcen oder Siegpunkte zu erhalten.

Sanduhren blockieren in Pendulum Arbeitsflächen und ArbeiterDer Arbeiter darf jedoch erst von dem Arbeitsfeld genommen werden, wenn die Sanduhr entfernt wird. Solange der Sand in der Sanduhr noch läuft, darf diese nicht bewegt werden. In dieser Zeit ist der Arbeiter also blockiert.

Kleine Arbeiter dürfen in Pendulum nur auf Felder platziert werden, auf denen noch kein anderer Arbeiter steht. Ansonsten sind diese Arbeitsfelder für sie blockiert. Große Arbeiter dürfen in solchen Fällen dennoch platziert werden und unterliegen dieser Beschränkung nicht.

Manche Arbeitsfelder lösen die Produktion der Produktionsfelder auf dem Spielerbrett aus. In diesem Fall werden die Ressourcen der Farbe produziert, die ausgelöst wurde. Die zu produzierenden Ressourcen sind von Charakter zu Charakter unterschiedlich. So könnte das gelbe Produktionsfeld 2 Gold produzieren, wenn es ausgelöst wird.

Mit manchen Aktionsfeldern dürfen die Spieler Ortskarten auswählen. Diese haben Aufwertungen für die Produktionsfelder des Spielerbrettes aufgedruckt. Wenn erworben, darf der Spieler einen solchen Ort an ein Produktionsfeld anlegen und dieses entsprechend verbessern. Wird künftig produziert, so werden effektiver Ressourcen oder sogar Siegpunkte gewonnen.

In jeder Spielrunde von Pendulum liegt eine Auftragskarte aus. Wird das hier aufgeführte Ziel erreicht, so darf der Spieler entweder den hier liegenden legendären Sternenmarker nehmen oder die auf der Karte abgebildeten Ressourcen. Der legendäre Sternenmarker bringt einen wichtigen Siegespunkt auf der grauen Siegpunktleiste, der nur durch das Erfüllen solch einer Auftragskarte erreicht werden kann.

Während der laufenden Runde dürfen auch beliebig viele Handkarten gespielt werden. Diese geben beispielsweise sofortige Ressourcen oder erlauben, Arbeiter zu nehmen, die normalerweise durch eine laufende Sanduhr blockiert sind. Alle abgelegten Handkarten können zurückgenommen werden, wenn hierfür 5 blaue Ressourcen bezahlt werden.

In der Call-Council-Phase können in Pendulum Bonuskarten gewonnen werdenWird die lila-farbene Sanduhr versetzt, so muss diese immer einen der kleinen Sanduhren-Marker entfernen. Wurden alle Sanduhren-Marker entfernt, endet die Spielrunde und es kommt zur Phase Call Council. Nun wird gezählt, welcher Spieler in der vorangegangenen Runde die meisten Vote-Marker gesammelt hat. Dieser erhält die meisten Siegpunkte und darf als erster eine Bonuskarte aus einer speziell hierfür zur Verfügung stehenden Auslage wählen. Dies können Siegpunkte, neue Arbeiter oder andere Boni sein. Danach wird die Auslage durch neue Karten vom Nachziehstapel ersetzt.

Siegpunkte gibt es in vier verschiedenen Farben: Rote, gelbe, blaue und ein grauer Siegpunkt. Für jeden Typ an Siegpunkten gibt es eine Leiste auf dem Spielbrett jedes Spielers. Diese Leisten ragen in ihren letzten Teilen auf einen als Papyrus gestalteten Hintergrund. Ziel ist es, alle Siegpunktmarker in diesen Bereich zu bewegen. Der grauer Marker lässt sich nur durch das Erfüllen einer Auftragskarte in diesen Bereich schieben.

Spielende von Pendulum

Das Spiel wird weiter fortgeführt, bis der Nachziehstapel der Bonuskarten für die Phase Call Council erschöpft ist. Sieger ist dann, wer es geschafft hat, alle Siegpunktmarker auf den Papyrusbereich zu bringen. Hat dies niemand geschafft, so siegt der Spieler, dessen am weitesten zurückliegender Siegpunktmarker sich am nähesten an der Papyrusfläche befindet.

Pros:

  • Innovative Spielidee
  • Echtzeit-Mechanismus verlangt stellenweise zügiges Denken
  • Möglichkeit, anderen Spielern mit Uhren oder Arbeitern Aktionen zu verstellen

Cons:

  • Sehr schlechte Produktionsqualität
  • Sand in den Sanduhren bleibt stecken und die Uhren kippen leicht um
  • Thema nicht vorhanden, absolut abstraktes Spiel
  • Stellenweise langes Warten durch Echtzeit-Mechanismus
  • Langweiliges Ressourcen- und Punktesammeln
  • Geringer Wiederspielwert

 

Fazit
Pendulum ist ein fades Worker-Placement-Spiel ohne Thema, das zu einem abstrakten Ressourcen- und Punktetausch verkommt, lässt man den Echtzeit-Mechanismus außen vor. Der Echtzeit-Mechanismus macht wenig Sinn, da hierdurch stellenweise unnötige Wartezeiten entstehen. Suggerierte taktische Möglichkeiten sind kaum umzusetzen, da in der Praxis Sanduhren in der Regel immer umgedreht werden, sobald der Sand durchgelaufen ist. Die Produktionsqualität ist extrem schlecht. Die Plastikmarker sind von minderer Qualität, die Sanduhren kippen sehr leicht um und die Stellflächen sind am Spielfeldrand angelegt, wo die Spieler sie leicht umstoßen. Der Sand in den Uhren bleibt häufiger stecken. Das Spiel bietet wenig Abwechslung und nur geringen Wiederspielwert. Alles in allem ist Pendulum nicht wirklich schlecht. Es bietet nur nichts, was gut oder interessant wäre.

Bewertung

5 von 10 Würfel